Still Walking - Aruitemo, aruitemo / Archiv / 451° Kinofilmauswahl / Home / 451°F - Filmportal für Filmschaffende

RUBRIKEN

KINO

UNTERSTÜTZE UNS

Damit wir das Projekt 451° Filmportal aufrecht erhalten können, sind wir auf deine Spende angewiesen. Vielen Dank!

PARTNER

Still Walking - Aruitemo, aruitemo

JP 2008, 114 Min., OV/df, Regie: Hirokazu Kore-eda, mit Hiroshi Abe, Yui Natsukawa, You, Kazuya Takahashi, Kirin Kiki, Yoshio Harada

Still Walking - Aruitemo, aruitemo

Rezension von Stefan Volk

Wie jedes Jahr versammeln sich die Yokoyamas am Todestag des ältesten Sohns im Haus der Eltern. Vor fünfzehn Jahren war Junpei gestorben, als er einem Jungen im Meer das Leben gerettet hatte. Jetzt reist Junpeis Schwester mit ihrer Familie ebenso zum gemeinsamen Gedenken an wie Ryota, der jüngere Bruder des Toten, mit Frau und Stiefsohn.

Es wird gekocht, gegessen, Ryota besucht mit der Mutter das Grab Junpeis, geht mit dem Vater an den Strand. Hinterher sitzt man erneut zusammen, isst, schwatzt, lacht. Es knallen auch mal Türen, und Ryota erhebt für einen Moment die Stimme, aber Streit bricht nie aus.

Anders als etwa Thomas Vinterberg in „Das Fest“ steuert der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda mit „Still Walking“ auf keine Katharsis zu. Die – zutiefst japanische – Tragik des Verschweigens wird nicht durchbrochen. Aussprachen bleiben im Keim stecken. Es gibt auch nicht das eine grosse Thema, das dräuende Tabu, das einen Showdown provozieren könnte. Aber Konflikte lauern überall, im Kleinen, zwischen den Zeilen, im Tonfall, in Blicken und im Wegblicken.

Das zurückhaltende, kleine Spiel, der grossartigen Darsteller, die wunderbar stimmigen, so vielsagend nuancierten Dialoge: das alles könnte kaum authentischer sein. Und doch hat Kore-edas filigraner Realismus nichts Sprödes, nichts Unbarmherziges. Die wie zum Atemholen eingestreuten malerischen Kameraeinstellungen von Yutaka Yamazaki und die melancholischen Gitarrenklänge von Gontiti offenbaren vielmehr die tiefe poetische Seele des ganz normalen Lebens: ungeheuer traurig und ungeheuer liebenswert.
(Stefan Volk)

 

Kritiken

National International
- Nicky Schaefer in cineast.ch - Roger Ebert in rogerebert.suntimes.com
- Hanspeter Stalder in der-andere-film.ch - Manohla Dargis in movies.nytimes.com
- molodezhnaja.ch - Andrew Schenker in slantmagazine.com
- Christine Stark in medientipp.ch - Jean-Luc Douin in lemonde.fr
Offizielle Website Verleiher
www.aruitemo.com Trigon Film

Kommentare

Um deine Meinung publizieren zu können, musst du dich anmelden oder - als Neuabonnent - registrieren.