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Django, Kill! (Se sei vivo Spara), E/d, Blu-ray, Mittwoch, 29. April 2015, 20.40 Uhr, Kino Riffraff 4, Zürich

Django, Kill!

von: Filmstelle VSETH; aufgeschaltet am 20.04.2015 12:37

Django, Kill! (Se sei vivo Spara), E/d, Blu-ray
Giulio Questi, IT/ES 1967
Mittwoch, 29. April 2015, 20.40 Uhr
Kino Riffraff 4, Zürich

Am Sidney Film Festival 2015 (3. - 14. Juni) wird DJANGO KILL aka SE SEI VIVO ... SPARA! von Giulio Questi im Programm "Destruction Cinema" gezeigt, das von Kurator Chris Fujiwara zusammen gestellt wurde. In Zürich wird der Film bereits am 29. April im Riffraff 4 vorgeführt.


"Trotz einigen skurrilen und nicht ganz ernst zu nehmenden Szenen ist "Töte, Django" ein Film mit einem rauen und realistischen Unterton. Ein Film über die Unmenschlichkeit der Menschen. Über die Auswirkungen des Goldrauschs und darüber, dass sich jeder selbst der Nächste ist. Im weiteren Sinn geht es auch um Xenophobie und die generelle Angst der Menschen vor allem Unbekannten. Ebenfalls interessant ist die Darstellung einer schwarzgewandeten knallharten Elitetruppe - die Assoziation mit den "camicie nere" der Zwischenkriegszeit war natürlich vom Regisseur beabsichtigt. Weniger die Handlung an sich, sondern vielmehr das, was gezeigt wird und wie (u.a. mithilfe von Stakkato-Schnitten und Überblendungen) es gezeigt wird, verstörten das provinzielle italienische Kinopublikum in den Sechzigern. Angeblich sollen bei manchen Szenen sogar Menschen im Kinosessel in Ohnmacht gefallen sein. Andere wiederum waren wohl empört über die Unverfrorenheit Questis, auch Homosexualität und Fetischismus in den Film einzubauen..." (Mauritia Mayer, http://www.filmtipps.at/kritiken/Toete__Django_Se_Sei_Vivo__Spara/)

Ulrich P. Bruckner fasst zusammen:
„Dieser Film ist zweifellos der perverseste, sadistischste und irrsinnigste italienische Western, der je gedreht wurde und trifft sicherlich nicht jedermanns Geschmack.“ und führt aus: „Giulio Questi hat bewusst versucht, eine ganze Reihe von Tabus zu brechen. Die Kamera erspart dem Zuschauer auch grausame Details nicht“, bemerkt aber: „All diese Grausamkeiten wurden von Questi nicht zum Selbstzweck inszeniert, sondern als Kritik an der ausbeutenden, rassistischen Gesellschaftsklasse und der bigotten Bürger. Das Dorf der "Wahnsinnigen" ist eigentlich ein symbolischer Mikrokosmos, der unsere kapitalistische Gesellschaft widerspiegelt.“


Ernst Bohlius schreibt in Filmecho/Filmwoche:
„Regisseur Questi versucht, seinem melancholischen Gerechtigkeitsfanatiker durch seelische Tiefenlotung und Traumeinblendungen ein wenig mystischen Glanz zu verleihen. Indianische und altchristliche Bräuche zielen ebenfalls in diese Richtung.“


Eckhart Schmidt bemerkt in Film:
„(…) Töte, Django scheint mir der Beweis dafür zu sein, dass auch im italienischen Western Regisseure am Werk sein können, die die Möglichkeiten des Genres zu nutzen verstehen, ohne es gleich aus den Angeln heben zu wollen. Questi jedenfalls ist gelungen, so viel Persönliches in überzeugende Bilder und Gestalten umzusetzen, dass man sich seinen Namen merken sollte.“


In seiner Kritik in der Wochenzeitung Der Freitag anlässlich der BluRay-Veröffentlichung des Films schreibt Thomas Groh:
„Die zynisch-brutale Ästhetik des Italowesterns und dessen latente Gesellschaftskritik potenziert Questi in Töte, Django zu einem wütenden, formell immer wieder aufs Schönste entgleisenden Manifest, das mit den opernhaften Schwelgereien eines Sergio Leone nichts mehr zu tun hat.“

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