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Humpday

USA 2009, 94 Min., E/df, Regie: Lynn Shelton, mit Mark Duplass, Joshua Leonard, Alycia Delmore

Humpday

Rezension von Geri Krebs

Die beiden Freunde Ben (Mark Duplass) und Andrew (Joshua Leonard) sind etwas über Dreissig und waren einst unzertrennlich. Doch in den vergangnen Jahren haben sie sich aus den Augen verloren, sind gegensätzliche Wege gegangen.

Während Ben mit Ehefrau Anna (Alycia Delmore), fixem Kinderwunsch, fester Arbeitsstelle und Häuschen, ein Leben führt, das man als gutbürgerlich bezeichnen könnte, hat Andrew versucht, den Idealen wilder Jugendjahre treu zu bleiben. Als Weltenbummler mit Träumen von einem Leben als Künstler ist er zwar frei und ungebunden, doch einen allzu glücklichen Eindruck macht er nicht, als er eines Tages an der Tür von Ben und Anna anklopft. Er ist gerade von einer langen Reise zurück und ohne feste Bleibe. So fragt er, ob er „nur für ein paar Tage“ bei seinem alten Freund bleiben könne. Dieser ist hoch erfreut vom Wiedersehen nach langer Zeit, und auch Anna ist zunächst sehr angetan davon, endlich jenen besten Kumpel ihres Mannes persönlich kennen zu lernen, von dem sie schon so viel gehört hat.

Als Andrew dann Ben mit seinen hippen Künstlerfreunden bekannt macht, und die beiden schliesslich auf einer wilden Party sich von der Idee begeistern lassen, für ein Kunstfestival einen Amateurporno zu realisieren, wird alles ziemlich kompliziert. Denn erstens sind beide überhaupt nicht schwul, und zweitens ist Ben ziemlich ratlos, wie er es anstellen soll, Anna darüber aufzuklären, dass er mit Andrew vor laufender Kamera Sex haben werde.

Die US-Amerikanerin Lynn Shelton – die sowohl als Theaterschauspielerin wie als Videokünstlerin eine lange Erfahrung hat - schöpft in ihrem dritten langen Spielfilm aus dem Vollen, was ihre Kenntnisse der Kunstszene und der Szene der sexuell Unangepassten in ihrer Heimatstadt Seattle betrifft. Das „Hump!“-Festival – wo selbst gedrehte Pornos ein einziges Mal gezeigt und dann vernichtet werden – existiert tatsächlich, Seattle ist in den USA eine der tolerantesten Städte, und die Message des Films, dass Homophobie absolut uncool ist, präsentiert sich so unaufdringlich wie humorvoll. Und dass einem als Zuschauer der angekündigte Porno vorenthalten wird, gereicht dieser intelligenten Low-Budget-Beziehungskomödie, für die es scheintbar bereits den Fachausdruck „Mumblecore-Film“ gibt, nur zum Vorteil. Denn „Humpday“ bedient keine voyeuristischen Bedürfnisse, sondern ist ein Film, der in weitgehend improvisierten Dialogen auf ungemein witzige Art Geschlechterrollen und sexuelle Orientierungen lustvoll durchschüttelt und auf den Kopf stellt.
(Geri Krebs)

Kritiken

National International
- Thomas Hunziker in filmsprung.ch - Kirk Honeycutt in hollywoodreporter.com
- Martina Felber in art-tv.ch - Philip French in guardian.co.uk
  - Stephen Holden in movies.nytimes.com
  - Marcus Mäckler in artechock.de
Offizielle Website Verleiher
www.humpdayfilm.com Xenix Film

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