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Hugo

USA 2011, 126 Min., E/df, Regie: Martin Scorsese, mit Asa Butterfield, Chloe Moretz, Ben Kingsley, Sacha Baron Cohen, Jude Law, Christopher Lee

Hugo

Rezension von Doris Senn

Martin Scorsese erzählt in 3D von den Anfängen des Films: ein Hollywood-Märchen über den Zauberer und Filmpionier Georges Méliès.

Der Film beginnt wie ein Wintermärchen: Wir blicken über die weissen Dächer von Paris, feine Schneeflocken umsegeln uns, bevor wir im Pariser Gare Montparnasse in den 1930er-Jahren landen. Dort erspähen wir hinter der Zahl 4 eines Riesenzifferblatts Hugo – einen Jungen mit dunklem Haarschopf und leuchtend blauen Augen. Er streift durch Gänge und Luftschächte, klettert durch Gittertürchen, durch Rauch und Dunst vorbei an Zahnrädern, Kurbeln und Uhrpendeln. Das ist sein Arbeitsfeld, seit sein Vater – ein talentierter Uhrmacher – bei einem Brand ums Leben kam. Seither lebt Hugo mit seinem versoffenen Onkel in den Innereien des Gare Montparnasse und muss die grossen Bahnhofsuhren in Schuss halten.

Hommage an den französischen Filmpionier Méliès
Kein Geringerer als Martin Scorsese („Taxi Driver“), der auch ein exzellenter Kenner der Filmgeschichte ist (siehe sein vierstündiger „Century of Cinema – A Personal Journey With Martin Scorses Through American Movies“), verfilmte die Story um Hugo Cabret, einen Bestseller des Kinderbuchautoren Brian Selznick. Es ist ein Märchen, wie es Hollywood gefällt: Scorsese brilliert darin mit ausgeklügelter 3D-Technik, mit Witz und Suspense und einer gefühlsseligen Hommage ans Kino und den Film – ist es doch eine Ehrung an den französischen Filmpionier Georges Méliès (1861–1838), der 1896 begann, mit überbordender Fantasie und beachtlichem Erfolg rund 500 Filme zu drehen.

Staraufgebot
„Hugo“ basiert auf der realen Geschichte von Méliès, der nach einem kurzen Höhenflug unsanft landete und nach dem Ersten Weltkrieg nur mehr mit einem Spielzeugladen im Gare Montparnasse seine Brötchen verdiente. In der Story werden diese Fakten mit dem Drama um den kleinen Hugo ergänzt, der zum einen Gefahr läuft, vom kriegsinvaliden Stationsvorsteher (Sascha Baron Cohen – „Borat“) und seinem blutrünstigen Dobermann entdeckt und in ein Waisenhaus gesteckt zu werden. Zum anderen vom alten Méliès (Ben Kingsley – „Gandhi“) ins Visier genommen wird, weil Hugo ihm immer wieder Werkzeug stibitzt, um einen geheimnisvollen „Automaten“ zum Laufen zu bringen, den er von seinem Vater geerbt hat.

Oscar-würdiges Filmmärchen
„Hugo“ richtet sich wohl insbesondere an die kleineren Zuschauer und führt sie in die Anfänge der Filmgeschichte ein: mit Ausschnitten aus den legendären Streifen der Lumières-Brüder, die mit „L'arrivée d'un train à La Ciotat“ das Kinopublikum aus den Sitzen aufspringen liessen, oder Méliès' kolorierten Zauber-und-Märchenfilmen. Mit viel Liebe für das französische Savoir-vivre und das Zeitkolorit jener Epoche lässt Scorsese das bunte Treiben im Bahnhof auferstehen und kreiert daraus einen Mikrokosmos, in dem auch das legendäre Zugunglück von 1895 nicht fehlt, bei dem ein Zug mit Karacho in den Montparnasse-Kopfbahnhof einfuhr und durch die Glaswand mit der Lokomotive voran auf die ein Stockwerk tiefer gelegene Place de Rennes stürzte. So verknüpft der Altmeister geschickt Fakten und Fiktion – was ihm bislang schon mal elf Nominierungen für die kommenden Oscars eingetragen hat.
(Doris Senn)

   

Kritiken

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- Thomas Hunziker für filmsprung.ch - Andrew Pulver für guardian.co.uk
- Catharina Steiner für cineman.ch - Chris Tookey für dailymail.co.uk
- Charles Martig für medientipp.ch - Tina Piechulik für film-zeit.de
- Christian Wolf für outnow.ch - Frédéric Jaeger für critic.de
  - Siegfried König für filmgazette.de
   
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