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Araf - Somewhere In Between

TRK 2012, 124 Min., Ov/df, Regie: Yesim Ustaoglu, mit Neslihan Atagül, Baris Hacihan, Özcan Deniz

Araf - Somewhere In Between

Zehra ist eine junge Frau, die am Übergang zum Erwachsensein steht. Um sie herum wirkt vieles desolat, ein Gefühl, das noch verstärkt wird durch das Klima. Das fröhliche Wesen von Olgun, der seine Gefühle Zehra gegenüber nicht verheimlicht, macht sie auch nicht glücklicher.

Sie träumt davon, anderswohin zu gelangen, in ein wirkliches Leben. Mahul ist ein Fernfahrer, der immer mal wieder an der Raststätte vorbeikommt, in der Zehra arbeitet. Könnte er es sein, der sie von hier wegbringt? Schweigsam, ein leicht angegrauter Bartwuchs, das rosenkranzähnliche Komboloi dauernd in den Händen, ist er der «Mann», während Olgun eher wie der Spielgefährte wirkt. Das Erwachen wird hart sein.

Araf bedeutet soviel wie Limbo, ein Zustand des Übergangs, der Schwebe. Es ist ein Raum zwischen zwei Dingen, Somewhere in Between, wie der englische Untertitel es ausdrückt. Das wird auch perfekt verkörpert durch den Ort dieser Raststätte mit Tankstelle, die sich manchmal in einer Art Parallelwelt zu befinden scheint, von wo aus man ein anderes Leben sich abspielen sieht, jenes der Fernstrasse, ganz nah und doch so weit.

Dieses «zwischen zweien sein», das ist auch das, was Zehra und Olgun erleben: Sie sind noch nicht erwachsen, aber auch keine Kinder mehr. Es gibt da auch noch diese Kleinstadt, die am Untergehen zu sein scheint, wie seine Industrie: Die Zeit steht still. Die Kamera (Michael Hammon) der Regisseurin Yesim Ustaoglu erfasst meisterlich diesen Zwischenzustand. Sie versteht es, all die Ambivalenzen zu erfassen in denen die Figuren aus ihrem Schwebezustand auszubrechen versuchen, aber gleichzeitig Angst davor haben nur schon vor dem Gedanken, ihn zu verlassen.

Doch die wirkliche Glanzleistung der Filmemacherin ist es, dass sie trotz den oft düsteren und kühlen Tönen des anatolischen Winters Bilder geschaffen hat, die nichts depressives an sich haben, ganz im Gegenteil. Es gibt diese lichterfüllten Momente, die die Erzählung durchziehen und diese Bilder die ein subtiles visuelles Geflecht der Emotionen erzeugen. Die Leidenschaft, die die Filmemacherin ihren Figuren gegenüber zeigt, ist derart stark, dass man spürt, dass sie sie nie allein lassen würde. Verwurzelt in einer traurigen Wirklichkeit ist Araf ein Film voller Hoffnung.
(Pressetext: Martial Knaebel - Trigon-Film)

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Kritiken

National International
- Andrea Wildt für cineman.ch - Deborah Young für hollywoodreporter.com
- Marco Albini für outnow.ch  
Verleiher
Trigon

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