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Sounds and Silence

CH 2009, 90 Min, E/df, Regie: Peter Guyer und Norbert Wiedmer, Dokumentarfilm

Sounds and Silence

DVD - Release: 15.4.2011

Rezension von Geri Krebs

„The most beautiful sound next to silence“ – das war seit den frühen 1970ern das Werbelogo des Münchner Musiklabels ECM. Das Kürzel steht für Edition of Contemporary Music, sein Gründer, der heute 66jährige Manfred Eicher, hat mit sicherem Gespür für zeitlose und qualitativ beständige Musik im weiten Feld zwischen Jazz und europäischer Avantgarde sich seinen Platz gesichert als eine der renommiertesten Firmen weltweit, was Tonträger betrifft. Seit Eicher 1969 mit einer Aufnahme des US-amerikanischen Jazz-Pianisten Mal Waldron, Titel: „Free at last“, begann, hat er weit über 1000 CD (und Platten) produziert.

Für die beiden Regisseure Peter Guyer und Norbert Wiedmer muss also die Qual der Wahl nicht gering gewesen sein, jenes knappe Dutzend Musiker aus den mehreren Hundert auszuwählen, die der aktuelle ECM-Katalog auflistet. Es mögen hier wohl persönliche musikalische Präferenzen mitgespielt haben, dass die Sparte Jazz eher unter- und jene von konzertanter Worldmusic und zeitgenössischer Klassik eher übervertreten ist. Dass mit Arvo Pärt und Eleni Karandrou zwei Vertreter aus dem letzteren Bereich breiten Raum einnehmen, ist verständlich, denn beide gehören nicht nur seit Jahren zu den bekanntesten Musikern des Hauses ECM, sondern, sie sind vor allem auch als Filmmusiker bekannt geworden und bieten sich dadurch besonders an. Allerdings ist gerade bei diesen beiden „Stars“ der Grad an sakral anmutender Selbstinszenierung bisweilen grenzwertig, der Habitus, jeden von ihnen produzierten Ton zum genialen Ereignis hoch zu stilisieren, kann einem in gewissen Szenen auch auf die Nerven gehen.

Als Gegenpol dazu haben Wiedmer und Guyer allerdings mit „erdverbundeneren“ Musikern wie dem Argentinier Dino Saluzzi, dem Tunesier Anour Brahem oder dem quirligen italienischen Jazzer Gianluigi Trovesi ein ideales Gegengewicht geschaffen. Die musikalische Reise durch das Universum des Manfred Eicher wird so allen Einwänden zum Trotz doch noch zu einem reinen musikalischen und visuellen Vergnügen. Und jene Szenen, da Manfred Eicher in den Posen totaler Versunkenheit in das Schaffen „seiner“ Musiker verharrt, erscheinen in diesem Licht durchwegs glaubwürdig und ungekünstelt.
(Geri Krebs)

Kritiken

National
- Isabel Rohr in art-tv.ch
- Thomas Allenbach in derbund.ch
- Michael Sennhauser in sennhausersfilmblog.ch
 
Offizielle Website Verleiher
www.soundsandsilence.ch Filmcoopi

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