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Kurzfilmnacht-Tour 2017 in St. Gallen am 21. und 22. April

Kurzfilmnacht-Tour 2017

von: ikftw14; aufgeschaltet am 10.04.2017 09:57

Die Kurzfilmnacht macht auf ihrer Tour gleich an zwei Tagen Halt in St. Gallen. Am 21. und 22. April ist sie zu Gast im Kinok-Cinema in der Lokremise und stellt neben vier abwechslungsreichen Kurzfilmprogrammen das Ostschweizer Filmschaffen in den Vordergrund. Das exklusiv zusammengestellte Programm «MADE IN ST. GALLEN» eröffnet nicht nur die Kurzfilmnächte in St. Gallen, sondern wird zusätzlich anlässlich der Kurzfilmnacht-Soirées in Heerbrugg (24. April) und Wattwil (26. April) gezeigt.

Das Kinok-Cinema in der Lokremise lädt am 21. und 22. April jeweils ab 19.00 Uhr zu einem Kinoerlebnis der besonderen Art ein. Ein eigens für den Kanton St. Gallen zusammengestelltes Programm eröffnet die zwei langen Nächte des kurzen Films: In 30 Minuten widmet sich «MADE IN ST. GALLEN» mit verschiedenen Kurzfilmen dem aktuellen lokalen Kurzfilmschaffen. Der DJ und Filmemacher Luca van Grinsven präsentiert in seinem Experimentalfilm «Unter der Kugel» eine subjektive und abstrahierte Perspektive auf die St. Galler Klubkultur im Jahr 2016. In «Män» geht Natasha Zünd aus Speicher (AR) dem omnipräsenten und aktuellen Thema der Männlichkeit nach: Wie geht es den Männern von heute, die längst als Kunden für Modeindustrie und Kosmetik-Marketing entdeckt wurden, welche Konflikte und Herausforderungen beschäftigen sie wirklich? Aufgewachsen in St.Gallen sind die beiden Schwestern Florine und Kim Nüesch losgezogen, um in L.A. Film zu studieren. Sie verzaubern uns mit ihrem Film «Moon Girls» – einer stylischen Romanze aus der US-Suburbia: Wir schreiben das Jahr 1969. Inspiriert durch die Mondlandung verfolgen zwei Schwestern das Ziel, ihren eigenen Sci-Fi-Film zu drehen und finden Gefallen an den beiden Jungs von nebenan. Das Programm wird aufgelockert durch Noah Demirci’s witzige Werbeclips «Lube-X» für ein fiktives Produkt, welches das problematische Leben eines überdurchschnittlichen grossen und dicken Jungen in dessen viel zu kleinen Welt verbessern soll. Noah Demirci stammt aus dem Kanton St. Gallen und studierte Animation an der Hochschule Luzern (HSLU). Die FilmemacherInnen werden an den Kurzfilmnächten in St. Gallen anwesend sein und dem Publikum spannende Einblicke in ihr Schaffen geben.

Auf die Eröffnungsfilme folgt das Programm «SWISS SHORTS – Neue Kurzfilme aus der Schweiz». In der Auswahl finden sich nationale Publikumslieblinge wie «Digital Immigrants» von Dennis Stauffer und Norbert Kottmann, «Analysis Paralysis» von Anete Melece sowie internationale Festivalhits wie «Bon Voyage» von Marc Wilkins mit Tatort-Kommissar Stefan Gubser in der Hauptrolle. «Bon Voyage» und «Digital Immigrants» sind kürzlich mit dem Schweizer Filmpreis für den besten Kurzfilm respektive den besten Abschlussfilm ausgezeichnet worden. Mit Juliette Klinke gibt es eine neue vielversprechende Filmemacherin aus der Romandie zu entdecken. Ihr Kurzfilm «Les Dauphines» feierte seine Premiere im Rahmen der Sektion «Pardi di domani» am Filmfestival in Locarno.

Familienschlauch, Vive la France und die schönste Nebensache der Welt
Auch die drei thematischen Programme setzen auf Aktualität. Gezeigt werden 12 Europäische Filme, die in den letzten zwei Jahren an internationalen Filmfestivals für Furore sorgten. Unter dem Titel «FAMILY TIES – Ein Bund fürs Leben» beleuchten vier kurze Filme aus verschiedenen Perspektiven, wie stark dieser Bund sein kann und wie mühsam die eigene Familie doch manchmal ist. Der Film «Import», der im Rahmen der «Quinzaine des Réalisateurs» in Cannes seine Premiere feierte, erzählt von einer bosnischen Immigrantenfamilie, die sich in den Absurditäten des Alltags einer holländischen Kleinstadt verstrickt. In «Die Badewanne», einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Kurzfilme der letzten Jahre, versuchen drei Brüder ein Foto aus ihrer Kindheit nachzustellen und geraten sich dabei in die Haare. Das eigentliche Herzstück des Programms ist aber der norwegische Kurzfilm «Small Talk», der mit trockenem Humor die Oberflächlichkeit hinter einer scheinbar vollkommenen Familienidylle entlarvt.
«C’EST LA VIE – Kleine Geschichten aus Frankreich» zeigt aktuelle französische Kurzfilme einer neuen Generation von jungen Filmemachern, die das Poetische im Alltäglichen suchen. Es darf geschmunzelt und gelacht werden. Im Auftaktfilm beweist Gérard Depardieu, dass er auch als einsamer Babysitter eine gute Figur macht. In «Goût Bacon» entdeckt eine Gruppe Jugendlicher, dass die wahre Liebe nach Speck-Chips schmeckt und in der herrlichen Kurzfilmkomödie «Le plombier» springt ein flämischer Synchronsprecher als Ersatz in einem französischen Porno ein.
In unserer Nocturne «THIS GIRL IS ON FIRE – Sex bleibt Nebensache» werfen drei junge Regisseurinnen einen frischen Blick auf die weibliche Sexualität und stellen dabei Geschlechterrollen auf den Kopf. Der englische Film «Dreamlands» ist eine fiebrige Geschichte über Jugend, Freiheit, Liebe und Sexualität. Der polnische Animationsfilm «Pussy» ist erotisch, ein wenig schlüpfrig und witzig zugleich. Diese gelungene Kombination hat ihm weltweit bereits über 40 Einladungen an Kurz- und Animationsfilmfestivals beschert. Den Abschluss macht die schwedische Highschool-Komödie «Girls & Boys». In einer Welt mit umgekehrten Geschlechterrollen erleben die Zuschauer die pubertären Verstrickungen der ersten Liebe aus einer ganz neuen Perspektive – Ein Schlusspunkt, der erheitert und zugleich zum Nachdenken über festgefahrene Klischees einlädt.

Tickets für die Kurzfilmnächte in St. Gallen sind erhältlich unter www.kinok.ch sowie an den Abendkassen.

www.kurzfilmnacht.ch